Das Bobath Konzept

Indikationen der Bobath - Therapie: Neurologische Erkrankungen und Schädigungen des Zentralen Nervensystems, z.B Schlaganfall, Morbus, Parkinson, Querschnittslähmung, Multiple Sklerose, körperliche und geistige Behinderung.

...ist anwendbar bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborener bzw. frühkindlich erworbener zerebraler Bewegungsstörung, bei Entwicklungsverzögerungen unklarer Genese, sensomotorischen Störungen und anderen neurologischen sowie neuromuskulären Erkrankungen

...ist von den Krankenkassen anerkannt und wird nach ärztlicher Verordnung durchgeführt

...basiert auf neurophysiologischen und erntwicklungsneurologischen Grundlagen und orientiert sich an den Ressourcen und der Zielsetzung des Patienten

...wird von Therapeutinnen und Therapeuten der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sowie von Ärztinnen, Ärzten und Pflegepersonal optimalerweise in berufsübergreifender Zusammenarbeit angewandt

Konzept, nicht Methode Eine Besonderheit des Bobath Konzept ist es, das es keine feste oder starre Technik ist, sondern sich fortlaufend weiterentwickelt: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse fließen beständig in das Bobath Konzept ein und führen zu einer ständigen Weiterentwicklung des Bobath Konzeptes.

In der Rehabilitation nach einem Schlaganfall und anderen neurologischen Erkrankungen zählt das Bobath-Konzept zu den am häufigsten angewendeten Therapieformen.

Bobath Therapeuten behandeln und fördern auf Evidenz basierender Grundlage Menschen jeden Alters mit neurologischen Erkrankungen und Kinder auch mit Entwicklungsverzögerungen.
Das handlungs- und lösungsorientierte Therapie- und Förderkonzept ist auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten und die Bewältigung seines Alltages ausgerichtet. Es bezieht das Lebensumfeld in die Behandlung ein.

Ziele:
  • Das Ziel des Bobath-Konzepts ergibt sich aus der gemeinsamen Zielvereinbarung des Patienten und der betreuenden Personen
  • Allgemeines Ziel ist die größtmögliche Selbstständigkeit, Eigenaktivität und Handlungsfähigkeit des Patienten im Alltag unter der Berücksichtigung und Analyse der motorischen Kompetenzen
  • Dabei analysiert der Therapeut, Arzt und oder Pflegende die Probleme in der Handlungsausführung und der Bewegungsausführung. Dabei spielen die Kenntnisse aus der Entwicklungsneurologie, Bewegungsanalyse und anderen Bezugswissenschaften wie Pädagogik oder Psychologie eine wichtige Rolle
  • Die Fähigkeiten und Kompetenzen des Patienten zu erkennen und somit die größtmögliche Selbständigkeit bzw. Entwicklungsmöglichkeit zu erreichen, um die Teilhabe und Aktivität in seinem sozialen Umfeld zu fördern
  • Die Fähigkeit zum Erlernen oder Wiedererlernen von Bewegungskompetenzen im Sinne des motorischen Lernens unter Berücksichtigung aller Ebenen auf der Körperfunktionen und Körperstrukturen (Bsp.: die Wahrnehmungsfunktionen)
  • Vermeidung von Sekundärveränderungen, wie z. B. Gelenkversteifungen
  • Die Motivation zur aktiven Mitarbeit des Patienten ist ein ganz entscheidender Faktor. Sie wird von der Persönlichkeit des Patienten vor seiner Erkrankung, seiner individuellen Krankheitsverarbeitung und auch der Art seiner Hirnschädigung mitbestimmt. Die Motivation muss durch wiederholte und offene Information des Patienten erhalten werden. Die beste Motivation wird durch den für Patienten selber erkennbaren Erfolg und Fortschritt erreicht.

    Angehörige nehmen eine wichtige Rolle ein. Sie können die Motivation des Patienten positiv und negativ beeinflussen, ihn aktivieren oder zur Passivität anhalten, die Krankheitsverarbeitung maßgeblich mitbestimmen und so den Rehabilitationsverlauf erheblich mitbestimmen.
    Deshalb ist ihre frühe Einbeziehung und Information im Bobath-Konzept vorgesehen und entscheidend.

    Für die effektive Gestaltung des Lernprozesses nach Bobath ist es wichtig, dass alle an der Rehabilitation des Patienten Beteiligten miteinander und möglichst gleichartig arbeiten.
    Je weniger eine solche ineinandergreifende Zusammenarbeit stattfindet und je unterschiedlicher mit dem Patienten gearbeitet wird, desto geringer wird der Lernerfolg des Patienten sein.

    Unter günstigen Voraussetzungen ist eine fast vollständige Wiederherstellung des Patienten durchaus möglich; jedenfalls wird der Rehabilitationserfolg bei koordiniertem Vorgehen aller Beteiligten deutlich besser ausfallen.